Honig

Warum regionaler Honig

Auch wenn Deutschland Exportweltmeister ist, beim Honig sieht das anders aus. Laut dem statistischen Bundesamt werden jährlich 80.000 t Honig nach Deutschland importiert, was 80% der jährlichen verbrauchten Menge entspricht. Der Honig im Supermarkt ist daher meistens Importware und trägt die Bezeichnung Honig aus EG und nicht EG Ländern. Der Honig aus aller Welt kann dabei erheblichen Qualitätsschwankungen zeigen. Ich werde mich daher hüten Importhonig als generell schlecht oder besser zu deklarieren. Was ich guten Gewissens schreiben kann, ist das er anders ist als der einheimische Honig. Das fängt bei der Herstellung, den gesammelten Nektar sowie dem Umgang mit den Bienen an und hört bei der Behandlung von Krankheiten mit Antibiotika nicht auf. Alles Gründe um den Gebrauch von Importhonig zu überdenken aber nicht generell zu verteufeln.

Dagegen sprechen gute Argumente für den Honig aus der Region. Nur die Bienen der Nachbarschaft können bei der Bestäubung Ihrer Pflanzen helfen. Vor allem bei den Obstgehözen wie Kirsche, Apfel, Birne und Pflaumen sowie Mandeln, Haselnuss und Walnuß leisten die Bienen sehr gute Arbeit. Nebenbei helfen sie auch bei Sonnenblumen, Klee, Him-, Brom-, Heidel- und Erdbeeren und weniger bekannt auch bei Bohnen, Kartoffeln, Mohrrüben und Zwiebeln.

Da der Honig auch immer Pollen der Erntezeit beinhaltet, kann der Honig aus der jeweiligen Allergiezeit auch bei der Immunisierung helfen. Hierfür ist es aber wichtig das der Honig aus der Region stammt und nicht aus Argentinien wo die Allergene kaum vorkommen. Bei solcher Anwendung aber immer den Arzt/Allergologen konsultieren!

Importhonig stellt eine latente Infektionsquelle für die Bienen dar. Im Spätsommer und Herbst wo ein geringeres Nektarangebot herrscht, zapfen die  Bienen auch Quellen an, die sie normalerweise links liegen lassen. Das nicht ausgewaschene Honigglas im Glascontainer lockt dann nicht nur Wespen an sondern auch Bienen. Da Importhonige sehr wahrscheinlich mit Sporen der Amerikanischen Faulbrut versetzt sind, können sich die Bienen so anstecken.

 Apropos Bienenkrankheiten. Das Sozialverhalten der Biene bietet Bakterien, Viren und Pilze ein gute Grundlage um sich zu vermehren. Die Krankheitserreger werden von kräftigen Völkern sehr gut unterdrückt. Durch die weltweite Einführung der Varroamilbe können aber auch starke Völker in Schieflage kommen. In Deutschland ist nur eine begrenzte Anzahl an Behandlungen zugelassen. Ich selber setzte auf die zugelassenen organischen Säuren wie Ameisen-, Milch- und Oxalsäure in der trachlosen Zeit im Herbst und Winter. In anderen Ländern sind auch mittel wie Antibiotika zugelassen in Deutschland nicht. Ich persönlich mag als Familienvater keine Antibiotika in meinem Honig.

Ein weiteres Problem bei Importhonigen können die vielen Zwischenhändler sein. Bspw. werden bei dem teurem Manuka-Honig aus Neuseeland jährlich 1.700 t exportiert allerdings weltweit 10.000 t verkauft. Ebenso kommen Skandale wie Honigverfälschung mit Zuckerwasser immer wieder einmal vor. Das ist aber kein alleiniges Merkmal von Importhonig sondern kommt auch in Deutschland vor.

Honig ist ein Naturprodukt und der Kauf ist Vertrauenssache. Ich möchte mit dieser Internetseite etwas an Transparenz zeigen und mich nicht hinter dem Imkerschleier verstecken.

Standort Königs Wusterhausen

In landwirtschaftlich geprägten Bereichen Brandenburgs finden die Bienen zwar zur Blütezeit des Rapses oder der Robinie ein Überangebot an Nektar, die restliche Jahreszeit herrschen allerdings Grüne Blühwüsten vor. Die Bienen finden aufgrund der extensiven Landwirtschaft mit Monokulturen weniger und artenärmere Nektarquellen. Königs Wusterhausen, wie auch jede andere Stadt mit Parks, Kleingartenanlagen und beblühten Randstreifen, bietet den Bienen eine Vielzahl an Nektarquellen und das über das gesamte Jahr verteilt. Hinzu kommt der Vorteil, dass  in der Stadt nicht mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet wird. Das alles führt dazu, dass die Stadt als Ökosystem für die Bienen tatsächlich natürlicher ist als die landwirtschaftlich genutzten Gebiete. Ich brauche daher nicht mit meinen Bienen zu wandern, um sie ausreichend mit Pollen und Nektar zu versorgen. Die Bienenvölker stehen daher das gesamte Jahr an ihrer gewohnten Stelle und müssen sich nicht nach jedem wandern neu einfliegen und an die Umgebung gewöhnen.

Da das Nahrungsangebot so vielfältig ist, fällt auch der Honig geschmacklich vielseitig aus. Durch die Pflanzen in Königs Wusterhausen kann ich drei verschiedene Honige mit unterschiedlichem Geschmack ernten. Da nicht jedes Jahr gleiche Witterungsbedingungen herrschen, kann der Geschmack der einzelnen Honigsorten von Jahr zu Jahr variieren.

Honigsorten

Die Frühblüher

Obstbäume

Löwenzahn

Schneeglöckchen Winterlinge Krokusse

Die Robinie

Die Robinie ist eigentlich keine einheimische Pflanze. Sie stammt aus Noramerika und wurde in Europa als Zierpflanze eingeführt. Sie wird, wahrscheinlich wegen der Stacheln und der Blätterstruktur, umgangssprachlich auch als Akazie bezeichnet. Der Baum blüht meist im Mai für ein bis zwei Wochen mit sehr schönen Blühtenstauden. Die Blühten sind allerdings sehr empfindlich gegenüber von Temperaturstürzen und Gewittern. Sollten die Wetterbedingungen nicht stimmen, produziert der Baum kaum Nektar. Die Daher kann es vorkommen, dass kein Robinienhonig von den Bienen gerentet werden kann.

Der Robinienhonig ist, da er durch die Zuckerzusammensetzung kaum kristalisiert, sehr begehrt. Er wird sehr gern für Tee, Jogurt oder Dressings genommen. Da er aber auch gern vom Brötchen läuft, ist er nicht die erste Wahl für Kinder…

Die Linden

Königs Wusterhausen hat einen sehr guten Bestand an Linden. Die unterschiedlichen Lindensorten (Winter-, Sommer- und Silber-Linde) blühen zeitversetzt und bieten den Bienen so ein sehr anhaltende Nektarfluss. Die klebrigen Autos sind übrigens kein Produkt der Lindenblühte, sondern der kleinen Lindenlaus. Diese produzieren einen klebrigen Saft der zu ungeliebten Belag führt.

Lindenhonig ist immer eine Mischung aus dem Honig der Lindenblühte und von Honigtau. Das Verhältnis kann von Jahr zu Jahr variieren und damit auch die Farbe und der Geschmack. Allgemein ist Lindenhonig ein sehr aromatischer Honig der intensive riecht und von der Farbe her zwischen braun und gelb daherkommen kann.